Während von der ISO noch keine offizielle Verlautbarung vorliegt, hat die ECMA, die OOXML bereits vorher als Standard anerkannt hatte, das Ergebnis bereits veröffentlicht. Demnach haben 75% der nationalen Standardisierungs-Organisationen, die P-Mitglieder der ISO sind, den Standard befürwortet. Zwei Drittel wären nötig gewesen. Nur 14% aller Mitglieder stimmten dagegen; für eine Ablehnung wären 25% Nein-Stimmen erforderlich gewesen. Über die ECMA war OOXML auch im Fast-Track-Verfahren bei der ISO eingereicht worden. Dies machte es den meisten Teilnehmern unmöglich, die über 6000 Seiten umfassenden Spezifikationen bzw. die 2300 Seiten von Änderungsvorschlägen zu begutachten, da die dafür nötige Zeit fehlte.unterdessen will norwegen einen formalen protest einlegen und versuchen seine ja- in eine nein-stimme umzuwandeln. es soll auch hier zu einigen unregelmaessigkeiten gekommen sein, da ca. 80% stimmberechtigten gegen die ooxml-standardisierung gewesen waeren, norwegen aber letztendlich trotzdem dafuer gestimmt hat.
Umso erstaunlicher ist, dass überhaupt einige Mitglieder ihre Stimme von Nein oder Enthaltung auf Ja änderten und damit das vorläufige Abstimmungsergebnis vom September 2007 drehten. Denn auch nach einer Tagung Ende Februar, bei der Verbesserungsvorschläge in den Entwurf eingearbeitet wurden, hielten einige Beobachter den Standardvorschlag für qualitativ sehr schlecht.
Das Standardisierungsverfahren war von zahlreichen Unregelmäßigkeiten begleitet. Gegen Microsoft wurde der Vorwurf erhoben, die nationalen Normungsgremien weltweit mit inkompetenten, aber linientreuen Mitgliedern aufgestockt zu haben, indem das Unternehmen seinen Partnern finanzielle Anreize zum Beitritt in die Normungsgremien gab. Dies führte bald danach zu Kollateralschäden wie einer teilweisen Handlungsunfähigkeit der Normungsgremien.
Laut Michiel Leenaars bedeutet die knappe Annahme von OOXML, dass von einer breiten Unterstützung des Standards keine Rede sein kann. Insbesondere sprächen die Nein-Stimmen der bevölkerungsreichen Länder China, Indien, Brasilien, Kanada, Südafrika und Iran Bände. Seine E-Mail enthält auch das genaue Abstimmungsergebnis und die eingereichten Kommentare.
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