In Bezug auf die Abrechnung mit den Krankenversicherungen besteht volle Abhängigkeit. Das Benützen des Systems ist Voraussetzung für die Honorierung der ärztlichen Arbeit. Bereits jetzt ist der gläserne Arzt und Patient Realität. Die Apotheken rechnen elektronisch einmal im Monat ab. Es wird registriert welcher Arzt welchem Patienten, wann, welches Arzneimittel verordnet hat. Die Ärzte rechnen alle drei Monate ab. Es wird registriert welcher Arzt für welchen Patienten, wann, bei welcher Diagnose welche Leistung erbracht hat. Das Bild ist lückenlos. Kollegen, die das locker sehen verstehe ich nicht. Bei uns haben die Gesundheitsbürokraten eigentlich schon jetzt alle Informationen, in Deutschland sind diese Daten, wenn ich richtig informiert bin, noch nicht elektronisch verfügbar und bearbeitbar. Das “Transparenz” genannte Ziel der Totalüberwachung ist sicher ein europaweites Projekt.
Die Begehrlichkeit hier Einschau zu halten ist groß. Ein Beispiel: Ein Marktforschungsinstitut schickt mir regelmäßig einen Fragebogen, in den ich meine Verschreibgewohnheiten aus dem Gedächtnis eintragen soll, und bietet mir Geld dafür an. Die Krankenkasse schickt mir eine lückenlose Liste meiner Verschreibungen, liefert Vergleichszahlen aus der Kollegenschaft und mahnt mich ökonomisch zu arbeiten. Ich könnte theoretisch diese “Mahnliste” für gutes Geld dem Marktforschungsinstitut verkaufen. An diesem Beispiel sehen Sie, dass solche Informationen etwas wert sind, und es drängt sich die Frage auf, ob nicht die in ständiger Geldnot befindlichen Krankenkassen das auch erkennen. Wenn heute die Elektronik ausfällt geht nichts mehr. Das sieht jeder bei sich zu Hause im Falle eines banalen Stromausfalls. Unsere Abhängigkeiten sind riesengroß, unsere Betriebskosten massiv gestiegen, in beidem ist ein Ende noch nicht in Sicht. Ich habe keine Empfehlungen, ich wünsche mir nur Offenheit und Information. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein gesellschaftlicher Konsens für die Missachtung der Privatsphäre, für das institutionalisierte Misstrauen, für die Entsolidarisierung, für die unausweichliche Zweiklassenmedizin herrscht.
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Labels: bunt gemischt, sicherheit, technik
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